Ananas aus Costa Rica

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Preis pro Stück: 1,50 €

zzgl. Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen bei der Herstellung:

  • Löhne unterhalb des Existenzminimums
  • Akkordarbeit (mit mehr als 12 Stunden/Tag)
  • Pestizideinsatz ohne (ausreichende) Schutzkleidung
  • Diskriminierung von Frauen
  • Unterdrückung von Gewerkschaftsrechten

Gesamtsumme = Ausbeutung

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Den wahren Preis für billiges Obst zahlen die Arbeiter*innen auf den Plantagen. Sie arbeiten häufig mehr als 12 Stunden pro Tag im Akkord und sind giftigen Pestiziden ausgesetzt. Viele Frauen berichten, dass sie aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden.
 
 
 

Produktinfos


  • Icon Schiff

    Aus Costa Rica kommen 75 Prozent der in Deutschland verkauften frischen Ananas.

  • Icon Weltkugel

    Auf den Ananasplantagen in Costa Rica arbeiten häufig Migrant*innen, die mehrheitlich aus Nicaragua kommen.

  • Icon Münzen

    Migrant*innen verdienen im Schnitt nur 60 Prozent des Lohns der costa-ricanischen Beschäftigten.

 

Prekäre Arbeitsbedingungen und Löhne, die kaum zum Überleben reichen

Für die im März 2022 erschienene Oxfam-Studie „Grenzenlose Ausbeutung“ befragte Oxfams Partnerorganisation ARCA Arbeiter*innen auf Costa Ricas Plantagen.

Die Ergebnisse sind schockierend: Keine*r von ihnen erhielt den in Costa Rica gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn von umgerechnet etwa 400 Euro pro Monat. Festangestellte Arbeiter*innen gaben an, zwischen 7,50 Euro und 12 Euro pro Tag zu verdienen. Das entspricht im Durchschnitt lediglich einem Monatslohn von etwa 245 Euro bei 25 Arbeitstagen.

Migrant*innen sind in besonderem Maß von Ausbeutung betroffen: Ihre Löhne liegen nicht nur weit unter dem Existenzminimum, sondern sind auch oft noch geringer als die der einheimischen Arbeiter*innen. Unter anderem, weil sie oft über Arbeitsvermittler*innen (Contratista) angestellt sind. Eine Arbeiterin, die für den Betrieb Upala Agrícola arbeitet, dessen Ananas in deutschen Edeka- und Lidl-Märkten verkauft werden, gab an, nur rund 112 Euro pro Monat zu verdienen.

Wer sich organisiert, wird entlassen

Gegen die unzähligen Rechtsverletzungen gibt es Widerstand. Aber die Fruchtkonzerne versuchen, die gewerkschaftliche Organisierung der Plantagenarbeiter*innen zu verhindern. So müssen beispielsweise über Arbeitsvermittler angestellte Arbeiter*innen regelmäßig ihren Einsatzort wechseln. Das dient unter anderem dem Ziel, deren Organisation in Gewerkschaften zu erschweren. Schließen sich die Arbeiter*innen doch einer Gewerkschaft an, folgt die Entlassung häufig auf den Fuß. Auch Familienangehörige von Gewerkschaftsmitgliedern sind von Kündigungen bedroht.

Doch trotz aller Hürden organisieren sich auch Migrant*innen, um ihre Rechte einzufordern – zum Beispiel bei der costa-ricanischen Gewerkschaft SITRAP (Sindicato de Trabajadores de Plantaciones Agrícolas – wörtlich „Gewerkschaft der Arbeiter auf landwirtschaftlichen Plantagen“).

 
 
 
  • Icon Geld
    "Wir haben jetzt 17 Tage auf einer Farm gearbeitet - und ich habe nichts nach Hause gebracht. In einer Woche haben wir gerade mal 12.000 Colones (ca. 18 Euro) verdient. Schon seit mehr als einem Monat konnte ich gar kein Geld an meine Familie schicken."

    - Juan*, der über Arbeitsvermittler*innen (Contratistas) für verschiedene Fincas gearbeitet hat (Oxfam Deutschland, 2022 b)

*Name zum Schutz der Person geändert

Quellen:

Bild: © Andres Mora/Oxfam

Chance für Verbesserung –
was ein EU-Lieferkettengesetz ändern könnte:

Zoraida Trejos schützt sich mit Hut, Halstuch und langer Kleidung vor Pestiziden, die auf den Feldern in Costa Rica eingesetzt werden.

Mit Hilfe eines starken EU-Lieferkettengesetzes müssten Supermärkte sich dafür einsetzen, die Arbeitsbedingungen im Anbau zu verbessern. Zudem könnten Arbeiter*innen wie Zoraida Trejos bei Gesundheitsschäden durch Pestizide auf Schadensersatz klagen.

 
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