Tee aus Indien

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Preis pro Packung - 20 Beutel: 2€

zzgl. Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen bei der Herstellung:

  • Löhne unterhalb des Existenzminimums
  • Schlechte Unterbringung
  • Mangel an medizinischer Grundversorgung
  • Pestizideinsatz ohne (ausreichende)
  • Schutzkleidung
  • Fehlender Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen

Gesamtsumme = Ausbeutung

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Hungerlöhne, giftige Pestizide und verunreinigtes Trinkwasser gehören zum Alltag der Arbeiter*innen auf den indischen Teeplantagen in Assam. Von den niedrigen Löhnen profitieren deutsche Teeunternehmen wie die Ostfriesische Teegesellschaft (OTG) und Teekanne. Aber auch Supermärkte wie Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.
 
 
 

Produktinfos


  • Icon Teekanne

    Jährlich werden in Deutschland pro Person 28 Liter Schwarz- und Grüntee konsumiert.

  • Icon Weltkugel

     22 Prozent des hierzulande verkauften Tees stammen aus Indien.

  • Icon Pflanze

    Im Bundesstaat Assam wird mehr als die Hälfte des indischen Tees produziert.

  • Icon Münzen

    Häufig verdienen die Teearbeiter* innen in Assam keine 2 Euro pro Tag. Das ist weit entfernt von einem existenzsichernden Lohn von umgerechnet rund 10 Euro.

Ausbeutung in der konventionellen Tee-Produktion

Ein guter Teil der Teeblätter, die in deutschen Supermärkten verkauft werden, stammt aus dem indischen Assam. Über geschicktes Marketing und hübsche Verpackungen wird dem Tee ein sanftes und ökologisches Image verpasst. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Pflücker*innen werden dabei ausgeblendet. Wie verschiedene Oxfam-Studien nachweisen, sehen diese leider alles andere als rosig aus.

Studie von Oxfam Indien deckt prekäre Lebensbedingungen auf

Für die 2021 veröffentlichte Studie “In defense of living wages for tea plantation workers” von Oxfam Indien wurden 4.909 Tee-Arbeiter*innen auf 117 verschiedenen Teeplantagen in Assam befragt. Sie zeigt, wie die konventionelle Tee-Produktion zur Ausbeutung der Teearbeiter*innen führt.

Hungerlöhne statt existenzsichernder Einkommen

Umgerechnet verdienen Teearbeiter*innen in Assam häufig nur 2 Euro pro Tag. Das ist weit entfernt von einem existenzsichernden Lohn von rund 10 Euro pro Tag. Als existenzsichernd gelten Löhne, die den Arbeiter*innen und ihren Familien einen menschenwürdigen Lebensstandard ermöglichen.

Für die Arbeiter*innen und ihre Familien ist es aufgrund der niedrigen Löhne beinahe unmöglich, die täglichen Grundbedürfnisse zu decken. Und das bei extrem harter Arbeit.

Besonders betroffen sind Frauen, weil sie überwiegend als Pflückerinnen auf den Feldern arbeiten. Sie verdienen rund 20 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, die häufiger in der besser bezahlten Verarbeitung der Teeblätter in den Fabriken beschäftigt sind.

Hohe Abhängigkeit

Die Arbeiter*innen hängen zudem in ihrer Existenz von den Managern und Eigentümern der Plantagen ab. Oft leben die Familien dort seit Generationen. Der Großteil der heutigen Teearbeiter*innen in Assam wurde während der britischen Kolonialzeit aus ihrer ursprünglichen Heimat zwangsmigriert. Bis heute sind die Menschen, die sich selbst Adivasi nennen, von der restlichen Bevölkerung in Assam isoliert.

Laut dem indischen “Plantation Labour Act” sind die Plantageneigentümer bei festangestellten Arbeiter*innen zuständig für den Zugang zu Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen sowie für die Bereitstellung von Wohnraum.

Verliert ein Familienmitglied seine Arbeit auf der Plantage, verliert die ganze Familie daher nicht nur ein Einkommen, sondern auch das Dach über dem Kopf sowie den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Allerdings sind ohnehin nur 39 Prozent der Befragten fest angestellt, alle anderen arbeiten befristet und haben daher keinerlei Anspruch auf die oben genannten Leistungen.

Gesundheitsgefährdung am Arbeitsplatz

Die Bedingungen auf den Plantagen und in den Fabriken sind katastrophal. Die Arbeiter*innen auf den Feldern kommen beim Pflücken und Sprühen mit giftigen Pestiziden in Kontakt, gegen die sie oft keine oder nur mangelnde Schutzkleidung erhalten. Das zeigt unter anderem die Studie "Schwarzer Tee. Weiße Weste” aus dem Jahr 2019, für die 510 Arbeiter*innen befragt wurden.

Rund die Hälfte der Befragten klagt über Augenreizungen, Atemwegserkrankungen und allergische Reaktionen, die durch Staub, Rauch, Gase und Pestizide verursacht werden können. Drei Viertel berichten von Hitzekrämpfen, Erschöpfung und Hitzeschlägen sowie von Fieber und Dehydrierung durch die lange Arbeit in der prallen Sonne.

Auch der Mangel an sauberem Wasser stellt ein großes Risiko für die Arbeiter*innen dar. Rund 45 Prozent berichten, an durch Wasser übertragenen Krankheiten wie Durchfall, Typhus und Gelbsucht zu leiden.

 
 
 
 

Quellen:

Bild: © Roanna Rahman/ Oxfam India

was ein EU-Lieferkettengesetz ändern könnte:

Obwohl die katastrophalen Zustände im Teesektor immer wieder offengelegt werden, setzen deutsche Tee-Unternehmen und Supermärkte weiterhin stark auf Zertifizierungen - in Assam vor allem durch die Organisation Rainforest Alliance. Die Studien von Oxfam zeigen allerdings, dass dieser Ansatz nicht wirkt: Auch auf zertifizierten Plantagen werden Menschenrechte missachtet.

Deutsche Unternehmen dürfen sich daher nicht auf die Zertifizierung verlassen oder diese als ausreichende Lösung darstellen. Stattdessen braucht es ein starkes EU-Lieferkettengesetz, das Unternehmen dazu verpflichtet, wirksame Maßnahmen gegen Menschenrechtsverletzungen in ihren Lieferketten umzusetzen. Dazu gehören beispielsweise höhere Einkaufspreise, welche die Zahlung existenzsichernder Löhne ermöglichen.

 
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